Was bewirkt erzwungene „Nähe“?
Welche Gefahren stecken in ihr und welche Möglichkeiten eröffnen sich?
Ein Standardwerk zum Zusammenleben in Südtirol.
Der Bezugsrahmen für Kommunikation und Kooperation zwischen den Sprachgruppen in Südtirol ist noch eng und begrenzt. Die Sprachgruppen leben in getrennten Welten, weil es kein gemeinsames kollektives Gedächtnis gibt, in dem bedeutsame Episoden gemeinsam gestalteter Geschichte aufbewahrt wären und weil die Trauerarbeit über die Gewalt, die sie einander im Laufe der Geschichte zugefügt haben, weitgehend „versäumt“ wurde.
Dieses Buch ist ein Versuch, durch genaues Hinsehen zu lernen, was erzwungene „Nähe“ bei den betroffenen Menschen und bei Sprachgruppen auslöst, wie damit politisch umgegangen wird, welche Gefahren damit verbunden sind, aber auch welche Möglichkeiten sich eröffnen, wenn die Personen sich diese „Nähe“ selbst aneignen.