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Sandro Ottoni

Halb ländlich

Bozen 1966. Eine Kindheit im »Semirurali«-Viertel

Aus dem Italienischen von Dominikus Andergassen
 
Auch in den Filmen wollen die Armen, die gut sind, die Sachen der Reichen, wollen aber nicht gerade so wie die Reichen werden, die normalerweise böse sind; die Reichen jedenfalls wollen nie wie die Armen werden, noch träumen sie davon, deren Sachen zu wollen. Das Beste für alle wäre reich und gut zu sein, stattdessen gibt es eine Menge Armer und praktisch gehören auch wir dazu. […] Ich verstehe nicht viel, aber arm sein ist sicher falsch und gar nicht lustig.


Die Geschichte schildert ein Jahr im Leben des kleinen Jungen Giacomo Chiodi. Er erzählt vom ein fachen Leben in ärmlichen Verhältnissen in den sogenannten „Semirurali“, einem am Stadtrand von Bozen gelegenen und im Zuge der Industriealisierung während der faschistischen Herrschaft aus dem Boden gestampften Viertel für die zugewanderten italienischen Arbeiterfamilien.
Die in die ehemaligen Obstwiesen am südlichen Stadtrand hineingebauten zweigeschoßigen Häuschen mit Gemüsegarten und Kleinviehstall für durchschnittlich vier Familien, alle nach einem einheitlichen Muster geplant und gebaut, waren einerseits als zusätzlicher Magnet gedacht, Bauern aus den anderen italienischen Provinzen für die gerade entstehende Bozner Industriezone anzuwerben, und andererseits der beinahe ausschließlich deutschsprachigen Bevölkerung ein italienisches Gegengewicht entgegensetzen zu können.
Für ein Kind, das in den sechziger Jahren in diesem „halb ländlichen“ Viertel (ital. = „semi-rurale“) aufwuchs, spielte das alles keine Rolle mehr; eine viel größere aber spielte die ziemlich große Freiheit, die eine Kindheit in diesem Umfeld voller breiter Straßen, enger Gässchen, Gärten, Wiesen und geheimnisvoller Winkel, und auch die relative Nähe zur Stadt bot – häufig trotz einer Existenz am Rande der Armut.
  • Deutsch
  • 2018
  • pp 170
  • EUR 14,00
rassegna stampa
03/09/2018 - salto.bz
Halb ländlich
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